Behandlung von Asthma, Bronchitis und Atembeschwerden in der Physiotherapie
Asthma, Bronchitis und Atembeschwerden können nicht nur den Alltag erschweren, sondern auch die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Viele Betroffene verlassen sich auf Medikamente, um ihre Symptome zu kontrollieren. Jedoch ist aus der Sicht eines Physiotherapeuten eine ganzheitliche Betrachtung entscheidend. Neben der medikamentösen Therapie ist physiotherapeutische Unterstützung essenziell, um die Atemwege effektiv zu stärken und langfristig die Abhängigkeit von Medikamenten zu reduzieren. Physiotherapie bietet durch gezielte Übungen und Techniken eine wertvolle Ergänzung zur medikamentösen Behandlung und unterstützt Patienten dabei, aktiver und selbstbestimmter mit ihren Atemwegserkrankungen umzugehen.
Asthma oder Bronchitis aus sicht der Physiotherapeut
Ein Physiotherapeut würde Asthma, Bronchitis und COPD als chronische Atemwegserkrankungen beschreiben, die die Luftwege beeinträchtigen und zu Symptomen wie Atemnot, Husten und vermehrter Schleimproduktion führen. Asthma ist durch eine Hyperreaktivität der Atemwege gekennzeichnet, während Bronchitis durch eine Entzündung der Bronchien entsteht, oft als Reaktion auf eine Infektion oder andere Reize. COPD, eine fortschreitende Erkrankung, umfasst oft eine Kombination aus Emphysem und chronischer Bronchitis, wobei die Atemwege dauerhaft beschädigt und verengt sind.
Physiotherapie kann dazu beitragen, die Atemwege zu öffnen, Entzündungen zu reduzieren und die allgemeine Lungenfunktion zu verbessern. Dies geschieht durch spezielle Atemübungen, Techniken zur Stärkung der Atemmuskulatur und manuelle Therapien zur Unterstützung der Thoraxmobilität. Ziel ist es, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Durch gezielte Interventionen können physiotherapeutische Massnahmen helfen, akute Episoden zu managen und langfristige Gesundheit zu fördern
Und die Muskeln?
Bei Asthma, Bronchitis und COPD sind insbesondere die Atemmuskulatur und die Muskeln des Thorax beeinträchtigt. Zu den Hauptatemmuskeln gehören das Zwerchfell und die interkostalen Muskeln, die zwischen den Rippen liegen und für die Erweiterung des Brustkorbs verantwortlich sind. Das Zwerchfell, der Hauptatemmuskel, spielt eine zentrale Rolle in der Atemmechanik. Bei chronischen Atemwegserkrankungen können diese Muskeln durch eingeschränkte Atemfunktion und häufiges Husten überlastet oder geschwächt werden. Physiotherapeutische Maßnahmen zielen darauf ab, diese Muskeln zu stärken und ihre Funktion zu optimieren, um die Atmung zu erleichtern und die Symptome zu lindern.
Übungen
Um sich selbst bei Asthma, Bronchitis oder COPD zu helfen, bieten Atemübungen eine wertvolle Unterstützung. Hier einige Übungen, die wir empfehlen:
Bauchatmung (Zwerchfellatmung): Setzen Sie sich bequem hin und legen Sie eine Hand auf Ihren Bauch. Atmen Sie langsam durch die Nase ein, sodass sich Ihr Bauch hebt, und atmen Sie langsam durch den Mund aus. Dies fördert eine tiefe Atmung und stärkt das Zwerchfell.
Lippenbremse: Atmen Sie langsam durch die Nase ein und dann langsam durch leicht geschlossene Lippen aus, als würden Sie eine Kerze ausblasen. Diese Technik erhöht den Druck in den Atemwegen und hält sie offen.
Stuhlatmung: Sitzen Sie auf einem Stuhl, beugen Sie sich leicht vor und legen Sie die Ellbogen auf die Knie. Atmen Sie langsam und tief ein und aus, dies kann helfen, den Brustkorb zu öffnen und die Atmung zu erleichtern.
Geführte Meditation und Entspannungstechniken: Diese können helfen, Stress zu reduzieren, der die Symptome verschlimmern kann.
Regelmässiges Training dieser Übungen kann dazu beitragen, die Atemeffizienz zu verbessern und die Symptome zu lindern. Es ist jedoch wichtig, vor Beginn eines neuen Übungsprogramms Rücksprache mit einem Arzt oder qualifizierten Physiotherapeuten zu halten.
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