Hüftmobilität verbessern: Ursachen, Übungen & Tipps

Die Hüfte gehört zu den größten und belastbarsten Gelenken unseres Körpers. Sie trägt das gesamte Körpergewicht und bildet das zentrale Bindeglied zwischen Ober- und Unterkörper. Nur eine gut bewegliche Hüfte ermöglicht stabile, koordinierte Bewegungen wie Gehen, Sitzen, Treppensteigen oder Aufstehen.
Ist die Hüfte in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt, kann das weitreichende Folgen haben – etwa für den unteren Rücken, das Becken oder die Knie. Deshalb ist es wichtig, die Hüftmobilität regelmäßig zu fördern – als Teil eines gesunden, aktiven Alltags oder gezielt in der Rehabilitation.
Was bedeutet eigentlich „Hüftmobilität“?
Hüftmobilität beschreibt die Fähigkeit des Hüftgelenks, sich frei und funktionell zu bewegen – in Zusammenarbeit mit umliegenden Muskeln, Sehnen und Bändern. Sie ist nicht mit reiner Flexibilität zu verwechseln, denn es geht nicht nur um Dehnung, sondern auch um koordinierte, stabile Bewegung.
Eine gute Hüftmobilität:
- verbessert deine Haltung
- reduziert das Risiko für Fehlbelastungen oder Verletzungen
- unterstützt Alltagsbewegungen und sportliche Aktivitäten
Was schränkt die Hüftbeweglichkeit ein?
Es gibt viele Gründe, warum die Hüfte an Beweglichkeit verlieren kann:
- Langes Sitzen oder Bewegungsmangel
- Operationen oder Verletzungen im Hüftbereich
- Muskelverspannungen oder -schwäche
- Altersbedingter Funktionsverlust
Diese Einschränkungen entstehen oft schleichend – und machen sich erst bemerkbar, wenn andere Gelenke bereits mit kompensieren müssen.
Für wen sind Hüftmobilitätsübungen geeignet?
Grundsätzlich profitieren alle Menschen von gezielter Mobilisation der Hüfte. Besonders empfohlen sind die Übungen für:
- Menschen mit sitzender Arbeit
- Sportler:innen, zur Verbesserung von Technik und Beweglichkeit
- Ältere Menschen, zur Erhaltung von Selbstständigkeit und Balance
- Frauen nach der Geburt, zur Unterstützung des Beckenbodens
- Personen mit Rücken- oder Knieschmerzen, deren Ursache im Hüftbereich liegen kann
Wann sollte man vorsichtig sein?
Bitte halte vor dem Üben Rücksprache mit einem Arzt oder Physiotherapeuten bei:
- akuten Schmerzen in der Hüfte
- Entzündungen oder Schwellungen
- frischen Verletzungen (z. B. Muskelfaserriss)
- den ersten 3 Monaten nach einer Hüftoperation
- neurologischen Erkrankungen mit Bewegungseinschränkung
Übungen für bessere Hüftmobilität

1. Hüftrotation im Sitzen
Setze dich auf den Boden, Füße schulterbreit, beide Knie angewinkelt. Stütze dich mit den Händen hinter dem Rücken ab. Lasse beide Knie zur gleichen Seite kippen, dann zurück zur Mitte, danach zur anderen Seite. Wiederhole 10× pro Seite.
2. Seitliches Beckenmobilisieren im Kniestand
Knie dich auf den Boden, ein Bein seitlich ausgestreckt. Der seitliche Fuß ist unterhalb der Hüfte, das Knie zeigt gerade nach vorn. Bewege Becken und Oberkörper langsam zur Seite über das gestreckte Bein – und wieder zurück. 10× pro Seite.
3. Aufstehen aus dem Hürdensitz
Setze dich in den Hürdensitz (ein Bein vorne gebeugt, das andere zur Seite angewinkelt). Steige aus dieser Position in den Kniestand auf und kehre kontrolliert zurück. 10× pro Seite.
4. Kontrollierte Hüftrotation im Vierfüsslerstand
Gehe auf alle Viere. Hebe ein Knie zur Brust, führe es dann seitlich nach außen, rotiere nach innen und strecke es nach hinten aus. Führe die Bewegung langsam und bewusst aus – 5–10× pro Seite.

Wann zur Physiotherapie?
Wenn du Schmerzen verspürst, Unsicherheit bei den Übungen hast oder andere Beschwerden auftreten, ist eine physiotherapeutische Abklärung sinnvoll. Gemeinsam finden wir heraus, woher deine Bewegungseinschränkungen kommen – und was dir wirklich hilft.
Vereinbare jetzt einen Termin bei uns im alSa Rehab Institut in Solothurn. Wir begleiten dich gerne auf deinem Weg zu mehr Beweglichkeit und Wohlbefinden!